"Die Wilde Jagd" oder auch als "Das Wilde Heer" oder "Die wilde Fahrt" bekannt,
bezieht sich auf eine geisterhafte Horde, die in vielen nordeuropäischen Sagen eine Rolle spielt und in
einem mythologischen Kontext sowohl mit der Lieder- als auch der Prosa-EDDA steht. Nach der "Die Wilde Jagd"
eine von Odin dem Göttervater und Kriegsgott mit seinem achtbeinigen "Wunderpferd", dem Schimmel "Sleipnir"
angeführte Reiterhorde ist. In der die nordischen Götter mit den Walküren, die auch "Todesmädchen"
genannt wurden und den Geistern Verstorbener, vor allem im Kampf gefallener Krieger,
im Getöse nächtlicher Herbststürme über das Land ziehen.
Vielfältige Namen wurden der "Wilden Jagd" im Laufe Jahrhunderten gegeben. In Dänemark ist sie
unter den Namen "Odinsjäger" überliefert, in Schweden heißt sie "Odensjagd",
was im altgermanischen "Wodansjagd" bzw. "Wodansheer" bedeutet. Alte Mythen besagen, dass das "Wodansheer"
mit einem fürchterlichen Gerassel unter Schreien, Johlen, Heulen, Jammern, Ächzen und Stöhnen durch die
Lüfte zieht und bevorstehende kriegerische Ereignisse oder Naturkatastrophen – wie Erdbeben, Stürme oder
Überflutungen – ankündigen soll.
Die "Alten Germanen" glaubten, dass das "Wilde Heer" den Menschen auf der Erde grundsätzlich nicht feindlich
oder gefährlich gesinnt ist; doch hielten sie es für ratsam, sich niederzuwerfen oder im Hause einzuschließen
und an die Götter beschwichtigende Gebete zu richten. Denn wer das Heer provoziert oder verspottet,
soll unweigerlich Schaden davontragen – glaubte man.
Die Wilde Jagd – vom Entwurf bis zum fertigen Bild
Illustrator Jürgen Wenzel
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